1997 Steinhauerreise Carrara
vom 22. – 25. Mai 1997
Am Donnerstag fuhren wir mit dem Zug um 22.00 Uhr in Bern ab.
Eine halbe Stunde vorher haben wir uns getroffen und nahmen im Bahnhofbuffet eine erste Stärkung zu uns. Während der Fahrt Richtung Süden verging die Zeit dank Kartenspiel, Plaudereien und einigem Alkohol wie im Flug.
Am Freitag Morgen um 8.00 Uhr kamen wir dann in Florenz an. Weiter ging es nach Pisa, wo schon das erste Problem auftauchte; der Zug, der weiter nach Carrara fahren sollte, fuhr nur an Feiertagen. Also mussten wir ca. 3 Stunden auf unseren Anschluss warten. Endlich in Carrara angekommen, begrüsste uns Godi Winkler, der gerade während dieser Zeit einen Bildungsurlaub machte. Wir fuhren alle zusammen in unser Hotel in Marinella, das direkt am Meer lag.Nach einer kurzen Erfrischung bekamen wir ein sehr gutes Essen in einem kleinen Strandrestaurant.
Danach fuhren wir mit Taxis weiter in ein Sägewerk in Carrara. Es war sehr eindrucksvoll, wie die, zum Teil bis 30 Tonnen schweren Blöcke aufgesägt und die Platten poliert wurden. Die riesigen Sägen waren mit 90-120 Stahlblättern bestückt, die mit Hilfe von Stahlsplittern und Wasser die Blöcke trennten.
Die Sägeblätter mussten nach jedem Block gewechselt werden. Je nach Gestein, ist ein Block in 4-5 Tagen aufgesägt. Alle technischen Angaben konnten auf einem Bildschirm der jeweiligen Säge kontrolliert werden (Wassermenge, Stahlsplitterzusatz, mm pro Stunde, …).
Am selben Ort wurden die Platten auch poliert oder geflammt.Eine Maschine plus ein Mann für die geflammten Platten und eine grosse Poliermaschine und ein Mann für die polierten. Die Poliermaschine lieferte 80 cm fertige Platten pro Minute. Dazu wurden sie noch mit einer Folie für den Transport beschichtet und zusammen gestapelt.
Später fuhren wir mit den Taxis weiter in die Firma, in der Godi arbeitete. In dieser „Steindrechslerei“ wurde alles aus einheimischem Marmor hergestellt.
Wir konnten zusehen, wie gerade ein Sockelstück gerundet wurde. Es ging sehr schnell und es war kaum zu glauben, wie tief das Eisen angesetzt wurde (im Marmor bis zu 1 cm Bossen auf einmal).
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Weiter ging es dann noch in einen kleinen Betrieb, der Küchen- und Badabdeckungen aus Marmor fabrizierte.Gegen Abend fuhren wir zurück ins Hotel und einige von uns nahmen ein erfrischendes Bad im Meer.Das Abendessen genossen wir in einer Pizzeria und das Dessert (Schlummertrunk) in einer Gelateria.
Am Samstag Morgen um 9.30 Uhr trafen wir uns mit Godi vor der Steinmesse.
Mit einem Car, der von der Messe organisiert worden war, fuhren wir dann in Richtung Steinbrüche. Dort hatten wir eine Stunde Zeit uns alles anzusehen. In kleinen Läden konnte man Souvenirs kaufen und in einem kleinen Freiluftmuseum konnte man die Geschichte der Steinbrüche und die Werkzeuge betrachten.
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Von den Brüchen selbst konnte man jedoch nicht viel sehen. Nur an einer Stelle wurde gearbeitet und man sah einen grossen Bagger und hohe Marmorwände. Ansonsten war der halbe Berg nur ein grosser Schuttkegel.
Am Mittag, als wir wieder bei der Messe waren und etwas kleines gegessen hatte, besuchten wir in einzelnen Gruppen die Ausstellung.
Es war eindrucksvoll, wie viele Steine und Platten dort standen. In allen Farben und Formen, roh und verarbeitet.
Auch die Maschinenausstellung war interessant. Werkzeuge und Maschinen, die alles selbst machten. Da musst man sich fragen, für was es uns Steinhauer überhaupt noch braucht.
Am Abend gingen wir alle zusammen Essen. Wir waren uns einig, dass es dasselbe Lokal sein musste wie bei unserem ersten Essen. Und so assen wir und durch alles, was uns aufgestellt wurde: mindestens 5 Vorspeisen, 3 Hauptgänge und das Dessert – natürlich mit genügend gutem Hauswein.
Die Rückfahrt war für den Sonntag geplant und diesmal klappte auch alles.
Die Organisation von Martin Reber und Godi Winkler war ausgezeichnet!
Vielen Dank.
teilnehmende Steinhauer:
Bürki Housi, Dubach Andreas, Hänni Martin, Iseli André, Iseli Housi, Reber Martin, Schwegler Marcel, Stettler Kari, Studer Jakob, von Waldkirch Barbara, Winkler Godi, Wüsten Wolfgang